Die Köchin berichtet
Die Küche des HfK ist ein Ort der Begegnung und definitiv das Herz des Hauses. Sei es während des Znünis, des Zvieris oder auch zwischendurch - hier kreuzen sich die Wege aller Kinder und Erwachsenen, nicht einmal, nicht zweimal, sondern immer wieder. Besonders während der Mahlzeiten sind der Kühlschrank und der Vorratsschrank Magnete für alle Menschen im Haus. Und mittendrin arbeite ich, umgeben von Lachen, Gesprächen und liebevoll zubereitetem Essen.
Uns allen im Haus für Kinder ist es wichtig, den Kindern eine ausgewogene, gesunde und auch lustvolle Ernährung zu bieten. Was dann von meinem vielseitig zubereiteten Angebot tatsächlich auch in Anspruch genommen wird, liegt nicht immer in unseren Händen. Grosser Beliebtheit erfreut sich beispielsweise «Teigwaren Ohnesauce». Aber viele Kinder, Jugendliche und auch Mitarbeitende geniessen das frische Biogemüse, welches unter Einsatz von Muskelkraft im Leiterwägeli vom Märit in Bolligen bis ins Haus für Kinder transportiert wird.
Köstlichkeiten, welche bei den Kleinen meistens Anklang finden, sind beispielsweise Aperozootiere, Salzstängeli oder Früchtequark. Bei den Mitarbeitenden ist es, hoffentlich lüfte ich hier kein gutgehütetes Geheimnis; Schokolade. Sicherlich wäre dies bei den Kindern und Jugendlichen auch ein Favorit, deren Gesundheit zuliebe, werden die süssen Sachen aber hoch oben im Schrank gelagert und sehr diskret genascht.
Damit im Vorratskeller auch alles vorhanden ist, was die Kinder mit ihren individuellen Bedürfnissen brauchen, bedarf es guter Organisation und vorausschauende Planung beim Einkauf. Schliesslich haben von unserem 30 Kindern und Jugendlichen im Haus rund 18 besondere Bedürfnisse beim Essen. Sei es eine Laktoseintoleranz, einen vegetarischen- oder veganen Lifestyle oder aber der Verzicht auf Schweinefleisch aus kulturellen Gründen. Auch bei den Menschen mit einer Autismus Spektrum Störung muss gut auf das Essen geachtet werden. Gerade mit der Textur des Essens haben sie Mühe und damit die Nahrungsaufnahme für sie keine Schwierigkeit darstellt, kochen sie oft und gerne ihr eigenes Essen, dies gibt ihnen Sicherheit. Die Menüplanung will daher gut durchdacht sein, sonst stehe ich plötzlich mit sieben Pfannen und nur vier Herdplatten da.
Je nach Interesse und Möglichkeit beteiligen sich die Kinder auch gerne in der Küche: Mit der Küchenmaschine Lebensmittel raffeln, Gemüse waschen oder Obst schneiden. Gerne wird auch gleich selbst sein individuelles Menü gekocht, oder aber einfach den Duft aus dem Ofen genossen. Besonders dann werden die Mahlzeiten aus vorwiegend biologischen und saisonalen Zutaten mit viel Wertschätzung genossen.
Ich freue mich auf viele weitere, von Lachen und Gesprächen erfüllte Tage, in unserer sonnendurchfluteten Küche im Haus für Kinder.
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